Ein Spaziergang durch Rilkes Meran

Ein literarisch-historischer Spaziergang durch Meran auf den Spuren Rainer Maria Rilkes, der im Frühjahr 1897 in der Kurstadt weilte. In dieser Zeit veränderte sich Meran sichtbar: Die Einführung der „künstlichen Helligkeit“ markierte den Beginn technischer Modernisierung, während die sogenannte „Badeni-Krise“ das politische Klima in der Habsburgermonarchie prägte. Die Stadtbegehung zeichnet ein Bild jener „nervösen“ Jahre um 1900, in denen sich gesellschaftlicher Wandel, neue Formen des Denkens und die Erfahrung von „Accelerationen“ verdichteten. Dieses Spannungsfeld von Fortschritt und Verunsicherung prägt das Faszinosum des Fin de Siècle, dessen geistige Nachwirkungen bis in unsere Gegenwart reichen. Im Rilke-Jahr 2026 lädt der Spaziergang dazu ein, diese Schwellenzeit im Spiegel der Stadt- und Kulturgeschichte zu betrachten.