John ist Uni-Professor, steht kurz vor der Beförderung und dem Kauf einer Immobilie. Carol ist seine Studentin, die Angst hat durchzufallen, weil sie die Fachwörter des Professors oft einfach nicht versteht. Sie ist ihm „sympathisch“, er glaubt sie zu verstehen. Seine Hand auf Carols Schulter, ganz beiläufig als Geste der Beruhigung, wird ihm zum Verhängnis. War es vielleicht doch ein sexueller Übergriff? War doch mehr im Spiel als Sympathie? Was will Carol mit ihren Vorwürfen erreichen, die John seine Karriere kosten können?
David Mamet machte aus dem Song norwegischer Einwanderer „Oleanna“ den Titel seines Stücks. Im Song geht es um die Utopie eines Landes, in dem es keine Unterdrückung mehr gibt und sich alle Menschen frei bewegen können. Wie schwer es ist, dahin zu kommen, skizziert Mamet in seinem Stück. Uraufgeführt 1993, noch lange vor der Me-too-Debatte, nahm es prophetisch vorweg, was passiert, wenn unterschiedliche Weltsichten scheinbar unvereinbar aufeinandertreffen und das Verhältnis der Geschlechter zur Frage nach der Macht wird. Sven-Eric Bechtolf und Johanna Asch liefern sich in den Rollen von John und Carol ein messerscharfes Wortgefecht auf Augenhöhe. „Starkes Schauspiel.“ (Hamburger Morgenpost).