Die Ausstellung ist mit architektonisch-grafischen Raumelementen gestaltet, die Vorabinformationen zu jeder Gruppe preisgeben. Das „Pompeblêd“, ein stilisiertes Seerosenblatt, symbolisiert die sieben friesischen Seelande und wird durch Mast und Segel, die die friesische Verbindung zum Meer und zur Seefahrt betonen, ergänzt. Das Grammophon/Megaphon soll den musikalischen Einfluss der Sinti und Roma auf die europäische Klassik oder die politische Bedeutung ihrer Bürgerrechtsbewegung nach 1945 darstellen. Das Element „Ø” steht für den markanten Buchstaben des dänischen Alphabets und symbolisiert mit seiner Oberflächengrafik, die vom Kreuz der skandinavischen Flaggen inspiriert ist, die dänische Identität. Zwei Dreiecksmöbel verweisen auf die traditionellen sorbischen Trachten und Ostereierornamente, sie symbolisieren die beiden sorbischen Sprachen sowie das geteilte historische Siedlungsgebiet Ober- und Niederlausitz der Sorben/Wenden. Für die niederdeutsche Gruppe steht ein Bücherregal mit acht Fächern, es symbolisiert die acht norddeutschen Bundesländer, in denen Plattdeutsch zu Hause ist, und verdeutlicht durch die Vielfalt der enthaltenen Bücher die breite regionale und inhaltliche Spannweite der niederdeutschen Literatur.
Die Ausstellung lädt dazu ein, über den Südtiroler Tellerrand hinauszublicken und Vergleiche zu lokalen Erfahrungen zu ziehen.
Die Wanderausstellung ist ein Projekt des Minderheitenrates der vier autochthonen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands und des Bunnsraat för Nedderdüütsch. Umgesetzt wurde die Ausstellung durch das Minderheitensekretariat der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands. Veranstalter in Bozen ist das Südtiroler Kulturinstitut, wissenschaftlicher Partner das Center for Autonomy Experience und das Institut für Minderheitenrecht (beide Eurac Research).
Ort: Bozen, Waltherhaus
Eröffnung: Donnerstag, 23. Oktober 2025, 11 Uhr
Moderation: Marc Röggla, Leiter des Center für Autonomy Experience, Eurac Research
Grußworte: Hans-Christoph von Hohenbühel, Vorsitzender des Südtiroler Kulturinstituts
Gitte Hougaard-Werner, Vorsitzende des Minderheitenrates der vier autochthonen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands
Vincze Loránt, Mitglied des Europäischen Parlaments und Präsident der Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten
Daniel Alfreider, Landeshauptmannstellvertreter und Vizepräsident der Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten
Impulsreferat: Sara Mičkec/Mitschke, Institut für Slawistik der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Warschau): Sorbisch-deutsche Familien zwischen Spracherhalt und Sprachwechsel
Kurze Führung durch die Ausstellung: Judit Šołćina/Scholze, Domowina – Bund Lausitzer Sorben e. V. und Karl-Peter Schramm, Seelter Buund
Die Ausstellung bleibt bis 2. Dezember, von Montag bis Freitag 10–12 und 15–18 Uhr sowie an Samstagen 10–12 Uhr frei zugänglich.
Führungen von Angehörigen der Minderheiten
Am 24. und 25. Oktober 2025 bieten Vertreter*innen der Minderheiten besondere Führungen an. Sie geben persönliche Einblicke in ihre Geschichte, Kultur und Erfahrungen.
24. Oktober 2025, 16:00 Uhr
Führung mit Mads Lausten, Vorsitzender der SdU (Sydslesvigs danske Ungdomsforeninger).
25. Oktober 2025, 10:00 Uhr und 11:00 Uhr
Führungen mit Malin Tellmann (Südoldenburgerin & Saterfriesin).