Von "achtsam" bis "vulnerabel" ... Wörter sind ein Spiegel dessen, was unsere Gesellschaft bewegt. Deshalb beschäftigt sich nicht nur die Sprachwissenschaft, sondern auch die Soziologie mit ihnen: 2004 gaben Ulrich Bröckling, Susanne Krasmann und Thomas Lemke ein „Glossar der Gegenwart“ heraus. Zwanzig Jahre später zogen sie im „Glossar der Gegenwart 2.0“ Bilanz darüber, was sich verändert hat. Denn vieles ist seitdem passiert: von der Erfindung des Smartphones bis zum Erstarken des autoritären Nationalismus. Nicht um häufige Alltagsbegriffe ging es dabei, sondern um Wörter, die für das stehen, was uns lenkt oder wovon wir uns lenken lassen. Auf einige Beispiele wird der Soziologe Ulrich Bröckling bei seinem Vortrag eingehen.
Als langjährige Leiterin der Duden-Redaktion befasste sich Kathrin Kunkel-Razum hauptberuflich mit Wörtern. Für jede Neuausgabe gilt es, neue Wörter aufzunehmen und aussterbende zu streichen. Gemeinsam mit Ulrich Bröckling wird sie über Wörter als Spiegel unserer Zeit diskutieren.


